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Wirbellose


Die Wirbellosen stellen die artenreichste Patientengruppe dar. Wachsendes Wissen über die Physiologie und Krankheiten, sowie immer größer werdende Bestände im privaten Bereich machen eine medizinische Betreuung von Wirbellosen sinnvoll.

Bei Vogelspinnen treten relativ häufig Hautprobleme, Pilzinfektionen oder Parasitosen wie zum Beispiel Nematoden oder Myiasis durch Buckelfliegen auf, die eine Behandlung notwendig machen.

Korrekter Transport von Wirbellosen in die Tierarztpraxis
Jeder Transport bedeutet für Tiere Stress. Um diesen so gering wie möglich zu halten oder gar körperliche Schäden an Ihren wertgeschätzten Mitbewohnern zu vermeiden, muss man für den Transport auf bestimmte Rahmenbedingungen achten.



Transportbehälter


Grundlegend sollte der Behälter folgende Eigenschaften besitzen:

  • Ungiftig: keine giftigen Stoffe verwenden (z.B. ausdünstende Kunststoffe, Drähte mit Schwermetallen etc.)
  • Stabil: viele Tiere setzen durch den Transportstress Harn ab. Das Material darf vor allem bei langen Transporten nicht durchweichen
  • Belüftung: Um einen geeigneten Gasaustausch zu gewährleisten, muss vor allem bei langen Transporten eine ausreichende Belüftung vorhanden sein. Die Luft in Styroporboxen reicht auch für längere Transporte aus.
  • Blickdicht: Zur Stressvermeidung sollte die Transportbox blickdicht sein (z.B. durch Bekleben mit Paketklebeband)

Geeignet sind z.B.: Heimchenboxen (mit Lüftungslöchern), Faunaboxen oder einfache Pappboxen wie Schuhkartons. Der Transport NUR in einer Styroporbox ist nicht geeignet. Transportboxen am besten mit Klebeband verschließen.

Transportieren Sie Gefahrentiere bitte zusätzlich in der Styroporbox in einem durchsichtigen Gefäß, das deutlich die Aufschrift "ACHTUNG, GEFAHRTIER!" trägt. Bitte beachten Sie, dass wir momentan ausschließlich mindergiftige Arten behandeln. Bitte halten Sie in diesem Fall mit uns Rücksprache.



Bodengrund


Viele Tiere setzen durch den Stress besonders bei langen Transporten Kot und Harn ab. Deshalb bietet es sich an einen saugfähigen Bodengrund zu wählen. Geeignet ist Zellstoff wie z.B. Küchenkrepp oder Zeitungspapier. Streugut ist nicht geeignet, da dieses als Fremdkörper verschluckt werden kann.

Temperatur
Reptilien sind keine wechselwarmen Tiere. Sie steuern ihre Körpertemperatur, indem sie den Ort mit der für ihren Stoffwechsel geeignetsten Temperatur aufsuchen (POTZ = Preferred Optimum Temperature Zone). Dauerhafter Aufenthalt außerhalb dieses Bereiches kann durch Stress Krankheiten begünstigen oder zu solchen führen.

Die perfekte Temperatur für den Transport richtet sich nach dieser POTZ der jeweiligen Art. Für den kurzen Transport eignet sich allerdings in der Regel eine Temperatur von 25-30°C.

Als Heizquelle eignet sich ein Latentwärmespeicher wie z.B. eine PET-Flasche, Gummihandschuhe etc., die mit warmem Wasser gefüllt wird oder Wärmekissen wie Heat Pack© oder Kristall-Wärmekissen.



Wichtige Hinweise
Die Temperatur bitte kontrollieren. Verbrühungen kommen nicht selten vor! Direkte Sonneneinstrahlung auf die Transportbox muss ebenfalls vermieden werden. Auch bei frischen Umgebungsbedingungen steigt die Temperatur in der Box schnell auf lebensbedrohliche Werte.

Bei extremen Temperaturen empfehlen wir einen Umbehälter aus Styropor ohne Luftlöcher. Zu einer allgemeinen Untersuchung gehört auch eine pararsitologische Kotuntersuchung.
Bringen Sie deshalb eine möglichst frische Koptprobe mit. Kotsammelbehälter erhalten Sie bei uns gerne kostenlos! Für Fragen zum Transport oder Tipps stehen wir ihnen gerne zur Verfügung:

E-Mail: exoten@tierarzt-firle.de
Tel: 069 - 46090400